Artvent Calendar Door #23: Xyleste

This is the last private order I want to show you for this year. From now on, by the way, I will enclose an individual certificate of authenticity with all my works, so that there will be no ambiguities in the future when the pictures are auctioned off for millions. ;-) Anyway, about the wonderful DSA-character Xyleste her player Jan Unkrich has a lot to tell. =)

“Xyleste”, Aquarelle, airbrush, colored pencils & digital backround, 21 x 29,7 cm (2022)

Die verschlungenen Wege des göttlichen Fuchses

Das Letzte, was die junge Studiosa in diesem Leben sah, war das blutbespritze Gesicht ihrer Lehrmeisterin, die sich mit besorgter Mine über sie gebeugt hatte. „Es ist mein Blut in ihrem Gesicht … so viel Blut“, dachte die angehende Magierin noch, während sie sich verzweifelt darauf konzentrierte weiterzuatmen.

Weiter. Zu. Atmen.

„XYLESTE!“ Satyana di Zekorika brüllte den Namen ihrer sterbenden Schülerin voll ohnmächtiger Wut. Sie war eine Meisternekromantin, ja  eine der mächtigsten Zauberinnen Aventuriens – aber sie beherrschte keinerlei Heilzauberei um das Leben ihrer wertvollen Elevin zu erhalten.

Xylestes Gesichtsfeld begann sich zu verengen. Sie wusste, die Wunde, die ihr der blinde Schwertmeister zugefügt hatte, war tödlich. Ihr Herz war durchbohrt – durchbohrt von einem einzigen sauberen Stich. Aber das war nicht einmal das Schlimmste.

Denn wenn Xyleste starb würde die ewige Verdammnis auf sie wartete. Dabei war sie noch keine 17 Jahre alt. Doch auch mit 16 Götterläufen fährt man in die Niederhöllen ein, wenn man seine Seele der Dunklen Mutter Thargunitoth verpfändet hat …

Und die talentierte Studiosa war nicht nur Schülerin einer der mächtigsten Nekromantinnen Aventuriens und Mitglied des Beschwörerkreis des Karasuk, sie war auch eine Dämonenanbeterin, eine Paktiererin im zweiten Kreise der Verdammnis.

Ein letztes Zucken ging durch den skelettierten Unterarm, dem Dämonenmal, das die schwarzgewandete Magieschülerin als Eigentum einer Erzdämonin brandmarkte. Dann lag Xyleste still.

Ihr schönes Gesicht war zu Stein erstarrt.


Im Abenteuer Der Blinde und das Biest von Zoé Adamitz (Kaiser-Raul-Konvent 2020) machte sich eine Gruppe von Helden im Auftrag der Patriarchentochter Amira Honak auf die Suche nach dem legendären blinden Schwertmeister Lucan Queseda.  

Dieser Diener der Boronkirche Al’Anfas hatte eine kostbare Fracht begleitet, die ein Schiff von den fernen Gestaden Uthurias in die Stadt des Schweigens, dem weitläufigen Tempelkomplex der Perle des Südens hatte bringen sollte. Bei den Zimtinseln war das Schiff jedoch von Karakilim versenkt worden – fliegenden eingehörnten Dämonen, die von Satyana di Zeforika (eben jene Meisternekromantin, deren Bild man auf der Spielhilfe Stätten okkulter Geheimnisse bewundern kann) und ihren beiden Schülern geritten worden waren. Nur Lucan Queseda, der einzige Überlebende des Massakers, kämpfte noch immer um jenen kostbaren Schatz, einem Material aus dem ein neues höchstes Artefakt der Kirche des Raben entstehen sollte. Einem Katz-und-Maus-Spiel gleich jagten die drei Nekromanten und ihre Kreaturen den blinden Schwertmeister tagelang durch die lebensfeindliche Wildnis Ulikkanis. Kurz bevor die Helden eintrafen, war es dem Champion Amira Honaks schließlich gelungen einen der Paktierer mit einem meisterlichen Schwertstreich tödlich zu verwunden: Xyleste.

Da ihr kein anderes Mittel zur Verfügung stand, belegte Satyana di Zeforika ihre Schülerin mit einer Variante des Zaubers Granit und Marmor, der die Sterbende auf der Schwelle des Todes festhielt und verbarg den versteinerten Körper mit Hilfe ihres Karakils hoch oben in den verschlungen Wipfeln der Dschungelbäume.

Im weiteren Verlauf der Geschichte gelang es den Helden zunächst den zweiten Paktiererschüler und schließlich die Meisternekromantin selbst auszuschalten. Sowohl der blinde Schwertmeister, als auch die kostbare Fracht des verlorenen Schiffes konnten so gerettet werden.

Und Xyleste?

Der mit längerer Wirkungsdauer auf sie gesprochene  Versteinerungszauber würde nach einigen Tagen vergehen. Die Meisternekromantin und der andere Schüler waren jedoch tot und Xyleste selbst war noch immer tödlich verwundet.

In diesem Augenblick sah es mehr als rabenschwarz aus für die junge Studiosa … niederhöllisch schwarz sozusagen…

Doch einer der Questadoren, ein gewisser Signore Tiziano di Sittaberg-Trollenbrückder, der auch den tödlichen Schlag gegen Satyana di Zeforika geführt und als Andenken ihren Zauberstab an sich genommen hatte, entdeckte die versteinerte Xyleste hoch oben im Geäst und beschloss sie zu bergen, um sie später zu den Hintergründen des Überfalles befragen zu können.


Die folgende Geschichte wurde nun in einem mehrmonatigen Briefspiel abgehandelt, in dessen Verlauf Xyleste von einer Gruppe gutherziger Helden zunächst geheilt und dann Schritt für Schritt zurück auf die Seite des Lichts geführt wurde. Zum Kampagnenabschluss infiltrierte man schließlich die götterverfluchte Stadt Yol-Ghurmak. Dabei nahmen die Helden die (inzwischen umgedrehte) Schülerin Satyana di Zeforikas als Tarnung mit sich, um Seite an Seite mit ihr zusammen um die Seele Leonardos von Havena zu streiten (Splitterdämmerung, Abenteuer Eiserne Flammen).

Aber nicht nur die Seele des größten aventurischen Erfinders konnte so gerettet werden, sondern auch die Xylestes. Mit der Hilfe ihrer neuen Freunde gelang der Studiosa der Paktbruch. Ihren skelettierten linken Arm, das Dämonenmal der Dunklen Mutter, verlor sie dabei natürlich auch. Um ihre Tarnung aufrechtzuerhalten und es Xyleste auch in Zukunft zu ermöglichen als scheinbare Paktiererin aufzutreten, wurde ihr linker Unterarm durch eine arcanomechanische Prothese aus Yol-Ghurmak ersetzt, welche ihrem alten Skelettarm beinahe exakt gleicht (schaut man genau auf das Bild, sieht man die Schrauben).

Zum Abschluss von Eiserne Flammen erhielt die inzwischen volljährige Xyleste die Kaiser-Raul-Schwerter in Gold (den Orden ,den sie trägt) sowie ein Bannschwert aus Zwergensilber (Toschkril).

Mit 19 Jahren brachte Xyleste dann ihr Studium in Al’Anfa zu Ende und erhielt so das Siegel der Groß-alanfanische Universalschule der Stadt des Raben, Halle der Erleuchtung, gestiftet von seiner Halbgöttlichen Weisheit Nandus.


Während Xyleste schon während der Briefkampagne gelegentlich von Spielern gespielt worden war, vollzog Xyleste nach Beendigung des Briefspiels endgültig den Wechsel vom NSC zum Spielercharakter.

In der Folgezeit kehrte die frisch gebackene Adepta minora noch mehrmals ins offizielle Aventurien zurück (zwei weitere Spiele auf Kaiser-Raul-Konvents) und erlebte auch noch eine Reihe anderer spannender Abenteuer.

Inzwischen folgt die ehemalige Paktiererin den Wegen des Herrn Phex als Akoluthin und ist ganz in ihrem neuen zweiten Leben angekommen. In dieser Phase zeigt sie nun das Bild, das die großartige Mia so wunderbar umgesetzt hat.

Mit dem Erscheinen des Nekromanthäums ist Satyana di Zeforika in das offizielle Aventurien zurückgekehrt und beobachtet die Familie des Patriarchen voller Hass (Seite 119 des Aventurischen Nekromanthäums). Sie wird vermutlich auch ihrer ehemaligen Schülerin deren „Verrat“ an der Jenseitigen Familie nicht verzeihen. Insbesondere trägt Xyleste auch noch den Stab ihrer nunmehr untoten Lehrmeisterin, den man der jungen Schwarzmagierin als Tarnung für ihre Bußqueste nach Yol-Ghurmak überlassen hatte.

Genügend lose Fäden also für viele weitere spannende Abenteuer …

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